{"id":1212,"date":"2021-01-02T11:00:56","date_gmt":"2021-01-02T10:00:56","guid":{"rendered":"http:\/\/blog.labut.at\/?p=1212"},"modified":"2021-06-02T11:29:32","modified_gmt":"2021-06-02T09:29:32","slug":"diametral","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/blog.labut.at\/diametral\/","title":{"rendered":"Diametral"},"content":{"rendered":"

Heute m\u00f6chte ich meine relativ wortreiche, zugleich aber auch emotionsarme und v\u00f6llig konfliktscheue Rhetorik zu hinterfragen versuchen.<\/strong><\/p>\n

In den vergangenen Jahren unternahm ich zahlreiche Anl\u00e4ufe um so manche f\u00fcr meine Psyche belastende Aspekte in Kolumnen niederzuschreiben. Ich verfasste Betrachtungen zu den Verhaltensmustern in der Gesellschaft und thematisierte die Problemstellungen – verzichtete aber zumeist bewu\u00dft darauf meinen pers\u00f6nlichen Bezug einzubringen. Dieses Blog wurde mit dem Vorsatz ins Leben gerufen meine Gedanken sowie den (leisen) Protest etwas klarer zu formulieren.<\/p>\n

Wenn ich mir \u00e4ltere Beitr\u00e4ge durchlese mu\u00df ich erkennen, dass diese in der Form einer n\u00fcchternen Sachverhaltsdarstellungen gestaltet sind. Jene Menschen, welche mich nicht besser kennen oder sich nicht die M\u00fche machen wollen mein Verhalten zu hinterfragen werden damit wenig anfangen k\u00f6nnen. Das Ignorantentum ist in unserer Gesellschaft leider alles andere als unterrepr\u00e4sentiert – doch will und mu\u00df ich den Handlungsbedarf in erster Linie in meinem eigenen Erscheinungsbild suchen …<\/p>\n

Noch gut erinnere ich mich an ein Erstgespr\u00e4ch mit einem Psychotherapeuten im M\u00e4rz 2014. Ich beklagte mich dass das oftmals geh\u00e4ssige Lamentieren der Mitmenschen meine Psyche nachhaltig belastet. Nicht selten musste ich im Berufsalltag miterleben, dass auf den Raunzer mehr R\u00fccksicht genommen wird als auf den ruhigen „Hackler“ mit Tumorerkrankung. Ist es ganz abwegig dem Raunzer hierbei Berechnung zu unterstellen? Die negative Energie, welche manche Mitmenschen – teils auch zu Banalit\u00e4ten – ausleben ist f\u00fcr mich oftmals unertr\u00e4glich. Der Psychotherapeut versicherte mir, dass er derartigen Charakteren ebenso skeptisch bis ablehnend gegen\u00fcberst\u00fcnde. Zugleich sehe er aber die Problematik, dass sich meine Denkungsart von jener dieser Menschen „diametral“ unterscheide. „Die Menschheit werden wir nicht ver\u00e4ndern k\u00f6nnen<\/strong>„, versuchte er es auf den Punkt zu bringen. Dieser Aussage stimme ich uneingeschr\u00e4nkt zu …<\/p>\n

Nat\u00fcrlich geht es nicht prim\u00e4r um meine Beitr\u00e4ge, sondern vielmehr auch um die verbale Kommunikation. „Mit dir kann man nicht streiten<\/strong>„, wurde mir von Freunden schon wohlwollend nachgesagt. Mit diesem Umstand kann ich zweifellos gut leben, doch bleibt das Manko im Raum stehen, dass ich zu wenig bereit bin meinem Mi\u00dffall zum Ausdruck zu bringen. Es hat sich besonders in den letzten Jahren wiederholt zugetragen, dass die Aussagen von narzistisch veranlagten Menschen – auch ohne direkten Angriff auf meine Person – \u00e4u\u00dferst unsch\u00f6ne Gedankenspiralen ausl\u00f6sten. Erst im Nachhinein werden von meiner Seite teils sogar heftige Kontrareaktionen ausgedacht, welche der betreffende Zeitgenosse wohl nie erfahren wird. Das Schlimme daran ist, dass ich oftmals nicht in der Lage bin mich diesem Prozess zu entziehen.<\/p>\n

Manch einer k\u00f6nnte zu dem Schlu\u00df kommen, dass ich schlichtweg zu feige f\u00fcr eine Auseinandersetzung w\u00e4re. Diese Erkl\u00e4rung erscheint mir zu vereinfacht, weil die Frage im Raum stehen bliebe, was ich denn zu bef\u00fcrchten oder zu verlieren h\u00e4tte. Als \u00e4ngstlichen Typ w\u00fcrde ich mich bestimmt nicht bezeichnen wollen und \u00e4rgere mich eher \u00fcber die nicht selten von anderen ausgelebte Paranoia. In einzelnen F\u00e4llen wurde es sogar zu einer massiven Herausforderung mich von belastenden Mitmenschen zu befreien, da ich nicht bereit war Klartext zu sprechen.<\/p>\n

Eine seltsame Blockade gegen\u00fcber einem heftigen Streitgespr\u00e4ch gestehe ich mir durchaus ein. Diese ist seit jeher ein Teil von mir selbst und l\u00e4sst sich vielleicht bestenfalls so erkl\u00e4ren, dass ich in einer Auseinandersetzung zu rasch die Nerven wegschmei\u00dfe und keine passenden Worte mehr finde. Mit jenen Charakteren, welche die verbale Auseinandersetzung suchen, werde und m\u00f6chte ich mich wohl nie messen k\u00f6nnen. Es ist mir schon klar, dass auch diese heutigen Zeilen in jenem Stil verfasst sind, welchen ich zugleich hinterfragen m\u00f6chte. Das Wort „Diametral<\/strong>“ hatte mich \u00fcbrigens bereits im Juni 2017 zu einigen Zeilen in der „Reflexion“ veranlasst …
\n\"svg\" labut.at<\/a> – Diametral (Reflexion)<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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