{"id":1474,"date":"2019-01-20T14:35:41","date_gmt":"2019-01-20T13:35:41","guid":{"rendered":"https:\/\/blog.labut.at\/?p=1474"},"modified":"2022-03-10T11:17:02","modified_gmt":"2022-03-10T10:17:02","slug":"keine-pfeile-verschiessen","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/blog.labut.at\/keine-pfeile-verschiessen\/","title":{"rendered":"Keine Pfeile verschie\u00dfen"},"content":{"rendered":"
Der Titel dieses Beitrages ist einer Aussage eines behandelnden Neurochirurgen entliehen.<\/strong><\/p>\n Einige Fakten zu meinem Krankheitsverlauf m\u00f6chte ich einleitend kurz erw\u00e4hnen …<\/p>\n Die neurochirurgischen Kontrolluntersuchungen auf Basis eines MRT wurden ab Ende 2008 in\u00a0 der Steiermark wahrgenommen. Mitte 2013 musste ich erfahren, dass sich ein Handlungsbedarf abzeichnen w\u00fcrde – wobei man anfangs eine weitere Strahlentherapie angedacht hatte, die von den Radiologen \u00e4u\u00dferst kritisch gesehen wurde. Das MRT wies damals „atypische Meningeomreste mit mehreren kaum messbaren Ausl\u00e4ufern<\/strong>“ sowie ein „Kavernom rechts“ auf.<\/p>\n Im J\u00e4nner 2014 entschied ich mich dazu k\u00fcnftig einen anerkannten Neurochirurgen in Wien aufzusuchen. Die zumeist halbj\u00e4hrlichen Kontrolluntersuchungen basieren auf einem MRT und einer Gesichtsfelduntersuchung.<\/p>\n Meinen Mitmenschen erz\u00e4hle ich von meinem Krankheitsverlauf stets in sehr sachlichen Worten. Es ist mir bewu\u00dft, da\u00df dadurch manche Fehlinterpretationen verursacht werden. Ich versuche stets \u00e4u\u00dferst rational an die Sache heranzugehen und sehe mich au\u00dferstande meine Emotionen nach au\u00dfen zu tragen. Dass sich in meiner Gedankenwelt in letzter Konsequenz eines Tages auch Resignation breit machen k\u00f6nnte bleibt den meisten Menschen wohl verborgen.<\/p>\n Aus den Arztgespr\u00e4chen kann ich entnehmen, da\u00df der Tumor derzeit in erster Linie eine Bedrohung f\u00fcr den Sehnerv darstellt. Anfang 2016 wurde mir eine \u201ehochgradige Sehbehinderung<\/strong>\u201c attestiert. Das Lesen von B\u00fcchern und Zeitungen ist mir kaum mehr m\u00f6glich. Seit 2015 bin ich freiwilliger Mitarbeiter und Mitglied der Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen \u00d6sterreichs. Es war mir wichtig mich zu engagieren und ich unterst\u00fctze die Organisation bei administrativen Aufgaben und Veranstaltungen. Im Zuge meiner T\u00e4tigkeit habe ich bereits mehrere blinde Menschen kennenlernen d\u00fcrfen, die es geschafft haben ihr Leben selbstbestimmt zu meistern.<\/p>\n F\u00fcr mich ist ein Leben als Blinder aber kaum vorstellbar, da ich die Kombination aus sozialen Mankos und fehlendem Augenlicht derzeit als nicht lebenswertes Dasein empfinden w\u00fcrde. Diesen Umstand, der mir schon l\u00e4ngere Zeit bewu\u00dft ist, habe ich bislang nur sehr wenigen Menschen anvertraut. Es bleibt zu hoffen, dass der Krankheitsverlauf m\u00f6glichst lang stabil bleibt. Im Falle eines Gr\u00f6\u00dfenwachstum oder einer weiteren Verschlechterung der Sehleistung w\u00fcrde ich mich nat\u00fcrlich der OP unterziehen. Ich bin froh mich in guten H\u00e4nden zu wissen …<\/p>\n\n
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