{"id":2754,"date":"2022-03-20T04:31:34","date_gmt":"2022-03-20T03:31:34","guid":{"rendered":"https:\/\/blog.labut.at\/?p=2754"},"modified":"2022-04-15T07:26:53","modified_gmt":"2022-04-15T05:26:53","slug":"schaumgebremst","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/blog.labut.at\/schaumgebremst\/","title":{"rendered":"Schaumgebremst"},"content":{"rendered":"
Es mag vielleicht seltsam erscheinen, welchen Titel ich f\u00fcr diese Zeilen – welche meine Ausdrucksweise beleuchten sollen – gew\u00e4hlt habe. Das Adjektiv wird in Medien mitunter gerne entliehen um eine gedr\u00fcckte wirtschaftliche Dynamik oder eine besonders behutsame Herangehensweise zu verdeutlichen. Heute will ich mich aber einem Experiment ann\u00e4hern und hinterfragen, ob meine Artikulation als schaumgebremst bezeichnet werden kann.<\/p>\n
Wahrscheinlich werdet ihr auch bereits auf Menschen gestossen sein, mit welchen – trotz gleicher Sprache – ein verbaler Austausch beinahe unm\u00f6glich erschien. Das k\u00f6nnte an berufsbedingten, wie auch anderwertig sozial unterschiedlicher Gruppensprache gelegen haben. Das weitl\u00e4ufige Themenfeld der Soziolekte (weitere Infos unter de.wikipedia.org<\/a>) will ich in dieser Betrachtung aber so gut wie m\u00f6glich ausklammern.<\/p>\n Ich glaube sagen zu k\u00f6nnen, dass ich in meinem n\u00e4heren Umfeld auf keine allzu differenzierten Gruppensprachen treffe. Und dennoch umschleicht mich nicht ganz so selten der Eindruck unzureichend verstanden zu werden. Es liegt in meinem Wesen begr\u00fcndet, dass ich zumindest eine Mitschuld daran auch in mir selbst suche. Nur wenige Menschen werden mir nachsagen wollen „auf den Mund gefallen“ zu sein, doch verh\u00e4lt sich die Sache beim vermitteln pers\u00f6nlicher Befindlichkeiten doch anders. An dem Umstand, dass ich zu einer emotional nicht ausufernden Wortwahl tendiere und manches auf die Waagschale lege soll und wird sich in meinem Leben nichts grunds\u00e4tzliches mehr \u00e4ndern.<\/p>\n Dieses Blog habe ich im Herbst 2018 eingerichtet um so manche Gedanken in m\u00f6glichst offenen und ungesch\u00f6nten Worten niederzuschreiben. Schon lange zuvor hatte ich immer wieder versucht manche zwischenmenschliche Themen in Kolumnen aufzugreifen, welche unter labut.at und bohnenzeitung.com erschien sind. Ich m\u00f6chte nun zwei Beitr\u00e4ge aus den Jahren 2013 und 2015 beispielhaft auskramen und diese kurz kommentieren …<\/p>\n <\/a> Typisch f\u00fcr meine fr\u00fcheren Beitr\u00e4ge war, dass ich darin oftmals vorgab einem fiktiven Dritten mit Rat zur Seite stehen zu wollen. Wiewohl ich dies im realen Leben gerne tue muss ich an dieser Stelle einr\u00e4umen dass die Zeilen meiner Person gewidmet waren.<\/p>\n Die allzu heftige Wortwahl. Ja, eine bedachte Wortwahl ist mir wichtig. Und ebenso trifft es zu, dass mich das Lamentieren der Mitmenschen belasten kann – ohne dass ich dies stets zum Ausdruck bringe.<\/p>\n <\/a> Im J\u00e4nner 2015 riet ich dann meinem „fiktiven Freund“, dass er psychischen Stress meiden und leiser treten solle. Ich erinnere mich noch gut, welche Gedankeng\u00e4nge damals durch meinen Kopf kreisten und kann mich mit der Gesamtaussage im Beitrag zweifellos identifizieren.<\/p>\n Es ist nat\u00fcrlich mehr als zul\u00e4ssig, dass man beim Schreiben eine fiktive Person einsetzt. Letztlich hoffe ich, dass meine heutigen Zeilen nicht als Selbstanklage mi\u00dfinterpretiert werden. Ich wei\u00df, dass ich damals nicht bereit war so manche Belastung auf direkten Weg auszudr\u00fccken bzw. niederzuschreiben\u00a0 und der gew\u00e4hlte Umweg war somit hilfreich. Ob er auch zielf\u00fchrend war ist eine andere Frage …<\/p>\n Eine kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Ausdrucksweise hei\u00dft keinesfalls, dass man sich von dieser distanzieren oder sie \u00fcber Bord werfen will. Das kann ich nicht, das will ich nicht und das werde ich bestimmt auch nicht. Es w\u00fcrde mir zweifellos mi\u00dffallen, wenn ich k\u00fcnftig mit sogenannten „starken Worten“ oder gar Kraftausdr\u00fccken auftrumpfen m\u00fcsste. „Die Menschheit werden wir nicht ver\u00e4ndern k\u00f6nnen“, so formulierte es ein Psychotherapeut seinerzeit sehr treffend bei einer Erstkonsultation. Aber es ist konstruktiv zu hinterfragen, was man selbst dazu beitragen kann um die eigenen Sichtweisen besser auf den Punkt zu bringen …<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":" In diesen Zeilen will ich mich einem Experiment ann\u00e4hern und hinterfragen, ob meine Artikulation als schaumgebremst bezeichnet werden kann. <\/p>\nUnverstanden<\/h2>\n
\n labut.at<\/a> – Unverstanden – Reflexion (vom 23. Juli 2013)<\/p>\n
\nIst wohl bestimmt nicht deine Welt.
\nDu empfindest es als Belastung.<\/em><\/p>\nIgnoranz<\/h2>\n
\n labut.at<\/a> – Ignoranz – Reflexion (vom 8. J\u00e4nner 2015)<\/p>\nSchaumgebremst: Abschlie\u00dfende Worte<\/h2>\n