Kann der Austausch von Negativbotschaften für manche Charaktere tatsächlich ansprechend sein? Oder ist eine Übersensibilität dafür verantwortlich, dass mich solche Verhaltensmuster massiv belasten …?
Dieser heiklen Frage wollte ich bereits im Februar 2015 unter labut.at – Negativbotschaften (Mind Blog) nachgehen. Thematisiert wurden in diesen Zeilen – welche ich mir soeben wieder durchgelesen habe – vor allem die Aspekte rund um politische Diskussionen, Verschwörungstheorien und Small Talk.
„Wenn ich mit einer belastenden Aussage konfrontiert werde – die nicht notwendigerweise auf meine Person abzielen muss – bin ich zu wenig bereit oder auch zu feige den Konflikt auszutragen.“
Es ist mir stets nicht leicht gefallen meine Mitmenschen auf belastendes Verhalten hinzuweisen. In der wertvollen Psychoeinzeltherapie, welche ich seit dem Herbst 2014 in Anspruch nehme, waren und sind wir auch heute noch oftmals auf der Suche nach Antworten …
- „Was hab ich denn zu verlieren?“
Zu verlieren hätte ich wohl kaum etwas, wenn ich meine Empfindungen etwas offener kommunizieren würde. Dennoch konnte ich in der Vergangenheit schon so manche Gedankenschleifen, welche mich über längere Zeit quälten, dann in der direkten Konfrontation nicht verständlich zum Ausdruck bringen. - „Bin ich zu feige?“
Diese Erklärung erschiene mir etwas zu vereinfacht und oberflächlich – wenngleich ich mir eingestehe einer Konfrontation stets zu gehemmt entgegenzutreten. Aber das liegt auch an meinem konsensorientierten Wesen und dem vermeintlich emotionsarmen Auftreten. Die 2015/2016 von einem Psychiater diagnostizierte „unsichere vermeidende Persönlichkeitsstruktur“ unterstreicht diese Einschätzung. - „Sehe ich mich in der Konfrontation schon vorab unterlegen?“
Ja, in gewisser Hinsicht vielleicht schon. Ich bin zwar nicht „auf den Mund gefallen“, kann und will mich aber im Austausch von negativer Energie mit manch anderen nicht messen. Die Ursachen für dieses Verhalten sieht meine Psychotherapeutin auch in unterschiedlichsten Aspekten meines Lebensweges – mitunter bis in die früheste Jugend hineinreichend.
Ich denke aber, dass ich in den vergangenen Jahren bei der Abwehr von Belastungen manche wichtige Fortschritte erzielen konnte. Dies liegt weniger daran, dass ich meinen Mißfall nun in soviel deutlicheren Worten zum Ausdruck bringe, sondern mich von belastenden Charakteren abzuwenden versuche. Es tut mir leid, wenn dieses Verhalten in den Köpfen mancher Mitmenschen – denen die nötige Selbstkritik fehlt – auf Unverständnis stossen mag …