Unterhaltungswert

Dass ich anders ticke als der Mainstream.
Ist mir doch hinlänglich bekannt.
Aber ganz unabhängig davon.
Stelle ich mir immer öfters die Frage.
Ob in persönlich vorgebrachten Problemen.
Andere einen Unterhaltungswert erkennen.
Liege ich mit dieser Einschätzung so falsch?
Sind die Menschen derartig unsensibel?
Wäre das nicht einfach absurd?
Oder fasse ich es lediglich so auf?

Wie komme ich denn zu dieser These?
Mein sozialer Rückzug resultiert auch daraus.
Dass ich es einfach nicht mehr ertrage.
Wenn ich mit Problemen überschüttet werde.
Wo jeder konstruktive Ansatz fehlt.
Es sich oftmals um Banalitäten dreht.
Welche wortreich dargebracht werden.
Und Selbstmitleid keinesfalls zu kurz kommt.

Da bin ich wohl gänzlich anders gepolt.
Eine vorgebrachte Problemstellung.
Interpretiere ich umgehend als Auftrag.
Um eine Lösung oder einen Weg zu suchen.
Ich kann gar nicht anders agieren.
Dass ich gerne Hilfestellungen anbiete.
Ist vielen Leuten nicht unbekannt.
Und wird von diesen auch geschätzt.

Aber wenn ich verlangen sollte.
Dass die Mitmenschen hinterfragen.
Warum ich mich von Banalitäten fern halte.
Diese als massive Belastung empfinde.
Dass manchen sogar auffallen sollte.
Dass hier ein Ungleichgewicht entsteht.
Durch meine oftmals allzu leisen Worte.
Dann wäre das wohl schon vermessen …