„Besser zehn Neider, denn ein Mitleider.“
So manche bekannte Aphorismen wollen vermitteln.
Dass wir über Neider mitunter hinwegsehen sollten.
Aber uns ein Bemitleider keinesfalls bereichern würde.
Ich kann die enthaltene Botschaft nachvollziehen.
Und möchte heute meine Gedanken schweifen lassen.
Den Neid werden wir wohl nicht aus der Welt schaffen.
In einem überlieferten Zitat von Wilhelm Busch.
Lässt sich für mich ein ironischer Unterton nicht bestreiten.
„Der Neid ist die aufrichtigste Form der Anerkennung.“
Wenn die Sache nicht auch anstrengend werden könnte.
Andere Menschen widerrum wollen beneidet werden.
Doch der bekennend neidische Charakter vergisst.
In seinem oftmals destruktiven Denken darauf.
Die Energie für das eigene Vorankommen aufzusparen.
Es ist eine vielschichtige Thematik rund um den Neid.
Beneidet zu werden kann auch positiv gesehen werden.
Solange Missgunst und aggressive Potentiale ausbleiben.
Und eine Form der Wertschätzung ausgedrückt werden soll.
Nun will ich mich den Aspekten des Mitleids zuwenden.
Wofür mir Aphorismen durchaus gelegen erscheinen.
Wie etwa das eingangs bereits erwähnte Sprichwort.
„Besser zehn Neider, denn ein Mitleider.“
Welches so mancher durchaus unterschreiben würde.
Wobei Mitleid nicht als Unwort dargestellt werden darf.
Das hängt schon von den näheren Umständen ab.
Was ich hierbei aber kaum einzuordnen schaffe.
Weil ich einen argen Widerspruch erkennen muss.
Ist der nicht so selten anzutreffende Umstand.
Wenn manche Menschen ihr Selbstmitleid ausleben.
Welches sich mitunter verinnerlichen kann.
Den Betroffenen ist dies vielleicht gar nicht bewusst.
Und da mir diese Eigenschaft ziemlich fern liegt.
Wohl aber auch Interpretationsspielraum beinhaltet.
Habe ich mir schon häufig die Frage gestellt.
Inwiefern der selbstmitleidige Charakter.
Denn insgeheim auch nach Mitleid suhlen würde.
Liege ich mit dieser Einschätzung so falsch? …